Drehleiter Leutasch


Nicht ohne Stolz darf sich die Freiwillige Feuerwehr Leutasch seit Herbst 2011 über einen Neuzugang in ihrem Fuhrpark freuen. Seit Oktober ersetzt eine gebraucht erworbene Drehleiter DLK 18/12 ein über 32 Jahre altes Vorgängerfahrzeug.

 

Einsatzgebiet auf 1.136 m Seehöhe

 

35 Kilometer westlich von Innsbruck findet man die idyllisch gelegene Gemeinde Leutasch. In dem 16 Kilometer langen Hochtal verteilen sich auf einer Fläche von 103,2 km² knapp 2200 Einwohner. Durch die tourismusgeprägte Region verzeichnet das Tal bei 4.438 Betten bis zu 250.000 Nächtigungen jährlich. Aufgrund dessen fallen neben öffentlichen Einrichtungen wie Kindergarten, Volksschule oder Schwimmbad auch zahlreiche Tourismusbetriebe in das Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Leutasch. Verkehrstechnisch kann das Tal aus drei Himmelsrichtungen per Fahrzeug erreicht werden – auch hier ist immer wieder der Einsatz der Feuerwehr nach Unfällen erforderlich.

Die große Erstreckung der Gemeinde führte 1929 zur Gründung einer zweiten Feuerwehr in Unterleutasch. Neben der Parallelalarmierung beider Wehren im Einsatzfall kann auch auf die Hilfe der Nachbarwehren am Plateau sowie über jene der Freiwilligen Feuerwehr Mittenwald im benachbarten Bayern zurückgegriffen werden.

 

Drehleiter seit 1979

 

1978 unterzeichneten der damalige Kommandant OBI Josef Neuner (Miniger) und Leutaschs Bürgermeister Hans Geiger (Boder) den Kaufvertrag für eine Drehleiter DL 25+2 bei der Firma Rosenbauer / Ehrsam. Trotz der damalig hohen Beschaffungskosten von rund 1.8 Millionen Schilling war die Anschaffung eines solchen Sonderfahrzeuges zu dieser Zeit besonders durch den Bau der zahlreichen Hotel- und Gastronomiebetriebe gerechtfertigt.

Am 15. Juli 1979 feierlich in den Dienst gestellt stand sie über 30 Jahre unseren Florianijüngern für die vielfältigsten Aufgaben zur Verfügung. Egal ob es galt eine Katze vom Baum zu holen, einen zweiten Rettungsweg sicherzustellen oder einen Außenangriff vorzunehmen - die Drehleiter war ein geschätztes Fahrzeug. Doch nach 32 Jahren Einsatzdienst hatte auch diese ihren Dienst getan. Vor allem die Tatsache, dass diese Drehleiter über keinen Rettungskorb verfügt und auch mit der heutigen Technik nicht mehr Schritt halten kann, machte einen Austausch unerlässlich.

 

Gebrauchtfahrzeug

 

Zum gleichen Zeitpunkt stand auch eine andere Feuerwehr im Bezirk vor der Ersatzbeschaffung deren Drehleiter. Zwar stand das dort stationierte Fahrzeug erst 20 Jahre im Einsatz, doch aufgrund der baulichen Weiterentwicklung dieser Tourismusgemeinde war hier die Anschaffung einer größeren und damit weiterreichenden Drehleiter notwendig.

Dieser Umstand wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Leutasch genützt sich nach diesem Gebrauchtfahrzeug zu erkundigen und zu informieren. Durch regelmäßige Wartungen sowie Nachrüstungen im Bereich der Technik ist dieses Fahrzeug nahezu am heutigen Stand der Technik. Schnell konnten alle Verantwortlichen in ein Boot geholt werden und von der Wichtigkeit und dem vorliegenden Angebot überzeugt werden.

 

Einsatzaufgaben bis zu 25 Meter Höhe können nun gesichert aus dem Rettungskorb durchgeführt werden. Die Anbringung einer Krankentragenhalterung ermöglicht das sichere zu Boden bringen von Patienten aus oberen Stockwerken. Zudem kann bei Brandeinsätzen ein Löschangriff über das Wenderohr vorgenommen werden. Am Drehkranz des Leiterparks befindet sich ein 8 kVA Stromerzeuger und sorgt zusammen mit den am Korb anzubringenden Scheinwerfern für eine optimale Ausleuchtung der Einsatzstelle. Weitere Gerätschaften sind in den fünf Geräteräumen bestens untergebracht.

Die auf einem Mercedes Benz 1120 aufgebaute Drehleiter verfügt zudem über einen Allradantrieb und eignet sich daher bestens für die örtlichen Gegebenheiten.

 

Einsatzerfahrung

 

Mehrfach bewährt hat sich das Fahrzeug bereits auch im Ernstfall. Neben Ausleuchtungsarbeiten für einen Hubschraubereinsatz profitierte man besonders im schneereichen Winter 2011 / 2012 von den Einsatzmöglichkeiten der Drehleiter. Dadurch war es den Einsatzkräften möglich, Dachflächen gesichert zu besteigen sowie Arbeiten in gefährdeten Bereichen aus dem Rettungskorb durchzuführen.

 

Bericht und Bilder: OFM Maximilian Neuner